Bist du promisk? Ist das was schlechtes? Dieser Artikel verrät dir, was genau Promiskuität ist und wer eher dazu neigt
Promiskuität: Ein Thema das die Geister scheidet
Zum Thema Sex hat fast jeder eine Meinung. Wie viel ist zu viel, wie wenig zu wenig? Ab wie vielen unterschiedlichen intimen Partnern kann man von Promiskuität sprechen? Obwohl wir im Allgemeinen zögern, über unser eigenes Sexualleben zu sprechen, rätseln wir doch sehr gerne im Freundeskreis darüber, was andere hinter verschlossenen Türen tun.
Oft werden auch Äusserungen über die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung anderer getroffen, die einen nicht direkt selbst betreffen. Dazu gehören Themen wie:
- Sollen Schwule heiraten dürfen?
- Wann sollte eine Frau eine Abtreibung durchführen können?
- Müssen Arbeitgeber in ihrer Krankenversicherung die Verhütung abdecken?
Selbst wenn diese Probleme nicht zwangsläufig einen direkten Einfluss auf dein eigenes Leben haben, hast du wahrscheinlich trotzdem eine Meinung dazu. Womöglich hast du daneben auch noch eine ungefähre Zahl im Kopf, wie viele Geschlechtspartner als angemessen gelten und verurteilst vielleicht insgeheim jeden, der ein aktiveres Liebesleben hat, als du.
Laut Duden wird Promiskuität schlichtweg als "Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern" definiert. Dabei ist "häufig wechselnd" offen für die eigene Interpretation. Der Begriff ist jedoch im Allgemeinen noch recht negativ behaftet und kaum jemand würde sich selbst als promiskuitiv bezeichnen oder sein promiskes Verhalten an die grosse Glocke hängen.
Doch warum ist uns das Sexualleben der Menschen eigentlich so wichtig?
Was genau ist Promiskuität?
Sind Menschen von Geburt an promiskuitiv? Welches Geschlecht hat die stärkere Neigung dazu? Über diese Fragen kursieren viele Gerüchte, erwiesene Tatsachen werden jedoch selten aufgeführt. Deshalb tragen wir dir hier die wichtigsten Daten rund um das Thema zusammen.
Der Stereotyp
Ob du dich aber für Monogamie oder Promiskuität entscheidest, ist dir überlassen. Solange du die Risiken kennst und einschätzen kannst, brauchst du dich nicht für deinen Lifestyle schämen und kannst beruhigt auf die Suche nach neuen Sexualpartnern gehen.
Egal welche Einstellung man selbst zu dem Thema hat, es sind häufig die selben Gründe, warum das Thema heiss diskutiert wird - mehr dazu im nächsten Kapitel.
Der Lifestyle: Was führt zur Promiskuität?
Kampf der Geschlechter: Vorurteile und Stereotypen verzerren das Bild
In einer Gruppe mit einer festgelegten Anzahl an Personen und einem definierten Zeitraum sollte die durchschnittliche Anzahl der Geschlechtspartner von Männern und Frauen theoretisch gleich sein. In der Praxis sieht das allerdings anders aus: In allen bisher durchgeführten Umfragen berichten Männer durchweg über mehr Sexualpartner als Frauen. Diese Inkonsistenz ist entscheidend für die Debatte über die Verlässlichkeit von selbst angegebener sexueller Aktivität. Auf die Frage, ob nun Männer oder Frauen häufiger Geschlechtspartner wechseln, kann keine klare Antwort gegeben werden, was sich aus folgenden Gründen erschliesst:
Männer behaupteten durchschnittlich rund 14 Partner gehabt zu haben, während Frauen angaben, sie hätten mit knapp 7 Männern geschlafen. Frauen spielen ihre sexuelle Aktivität etwas herunter, während Männer damit geradezu prahlen. Aber warum ist das so?
Es ist vielleicht nicht allzu verwunderlich, dass Männer mit ihren sexuellen Errungenschaften angeben und sich erfolgreicher darstellen wollen, als sie vielleicht sind. Das Interessanteste ist, warum dies der Fall ist. Forscher bieten dafür diese Erklärungen an:
- Wenn Männer die Anzahl der Frauen angeben, mit denen sie geschlafen haben, aber bezahlte Liebschaften ausser Acht lassen, würde dies die Zahlen stark beeinflussen
- Wenn man schätzt, neigt man dazu, Zahlen höher anzugeben. Männer zählen zudem häufiger Oralverkehr als sexuelle Aktivität, Frauen beziehen dies jedoch oft nicht in die Zahl der Sexualpartner ein
- Geschlechternormen und Erwartungen spielen zudem eine wesentliche Rolle. Soziale Missbilligung ist nach wie vor starke Motivation in beiden Richtungen: Frauen schweigen um ihr Gesicht nicht zu verlieren, Männer übertreiben, um beliebter zu wirken
Religion
Die Religion übt einen Einfluss auf die Offenheit gegenüber dem Thema Promiskuität aus. Manche Religionen propagieren Monogamie als moralisch hochwertig. Andere Religionen gestehen Promiskuität in erster Linie den Männern zu. Gläubige Kirchgänger neigen ausserdem seltener dazu, voreheliche sexuelle Beziehungen zu führen, oder beschränken diese auf künftige Ehegatten. Diejenigen, die Religion als „sehr wichtig“ betrachten, sind häufiger abstinent als diejenigen, die dies nicht tun.
Biologie
Forscher vermuten, dass die Anti-Promiskuität heute als moralisch wertvoll gesehen wird, da sie früher dazu beitrug, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass ein Vater die Mutter bei der Erziehung der Kinder unterstützen wird. Im Vergleich zu den meisten männlichen Säugetieren wenden menschliche Väter (im Durchschnitt) viel Zeit, Energie und Mühe auf, um sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. In den meisten menschlichen Kulturen sind Väter sehr stark in das Leben ihrer Kinder involviert, wobei ein Mann es als sein eigenes Kind erkennen können muss, um Unterstützung zu bieten. Promiskuität wäre in diesem Zusammenhang also kontraproduktiv.
Geschlechtskrankheiten
Der Glaube, dass Menschen Promiskuität ablehnen, weil durch diesen Lifestyle Geschlechtsrankheiten leichter verbreitet werden können, hält sich hartnäckig. Doch was ist dran an dieser Theorie? Zumindest auf den ersten Blick scheint dies ein solides Argument zu sein. Schliesslich kann ungeschützte Promiskuität wirklich zur Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten in der Gesellschaft beitragen. Daher ist die Ablehnung von sexuell übertragbaren Krankheiten ein logischer Grund, sich gegen Promiskuität zu stellen. Es ist jedoch auch plausibel, dass die Anti-Promiskuität relativ wenig mit der Angst vor Geschlechtskrankheiten, sondern eher mit evolutionären Prinzipien der Schwangerschaft und der elterlichen Investition zu tun hat.
Mehr ist nicht gleich mehr? Unser Fazit
Egal ob du intime Beziehungen nur mit deinem Ehepartner eingehst, oder du deine Sexualität frei auslebst, wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Solange du gut über mögliche Risiken und Vorteile informiert bist, sollstest du dich nicht von gesellschaftlichen Normen unterdrücken oder beschämen lassen und über deinen Körper frei bestimmen. Immerhin darf in Deutschland jeder Volljährige seine Sexualpartner frei wählen. Und die gute Nachricht ist: Wenn du eher zur Promiskuität neigst, bist du bei weitem nicht alleine. Schaue dich doch mal in unserer Casual-Dating Kategorie um, um Gleichgesinnte zu finden.
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